„Belastungs-Asthma und Sport? Klar geht das!“
Andreas*, 35 Jahre
Andreas* leidet unter Belastungs-Asthma. Seitdem er medikamentös richtig eingestellt ist und seine Entzündungswerte selbst kontrolliert, läuft er wieder zur Höchstform auf. Doch der Weg dahin war lang.
„Vor einem Jahr wollte ich mich auf meinen ersten Triathlon vorbereiten. Atemprobleme hatte ich beim Sport schon immer mehr als andere. Dass ich Belastungs-Asthma hatte, wusste ich damals aber noch gar nicht. Ich erfuhr es bei der sportmedizinischen Untersuchung. Der Arzt führte eine Spirometrie bei mir durch. Er steckte mir eine Klammer auf die Nase und ließ mich in ein Gerät pusten, das meine maximale Ein- und Ausatmung misst. Der Arzt war geschockt, als er sich die Ergebnisse ansah. Mein Lungenvolumen lag gerade mal bei 60 Prozent. ,Sie haben Asthma’, sagte er. Das war’s dann mit dem Triathlon.
Belastungsasthma
- Von Belastungsasthma sprechen Ärzte, wenn körperliche Anstrengung Atemnot, Reizhusten oder einen Asthmaanfall auslöst.
- Die Beschwerden treten entweder direkt während der körperlichen Belastung auf oder wenige Minuten danach.
- Kalte, trockene Luft kann das Belastungsasthma begünstigen.
- Häufig geht Belastungsasthma mit allergischem Asthma einher.
- Auf Sport verzichten sollten Menschen mit Belastungsasthma nicht, da er viele positive Effekte auf die Patienten hat: Ausdauersportarten kräftigen die Atemmuskulatur.
Ohne zu wissen, warum, war mein Leben eingeschränkt
Nach mehreren Untersuchungen war klar, dass ich an Belastungs-Asthma leide. Und mir ging ein Licht auf: Deswegen musste ich oft husten, wenn ich mich anstrengte! Deswegen hatte ich Mühe, lange zu sprechen oder viele Treppen zu erklimmen.
Ich musste die Krankheit erstmal verstehen
Belastungs-Asthma heißt: Wenn ich mich körperlich anstrenge, muss ich sehr stark husten. Das kann auch einen Asthma-Anfall nach sich ziehen. Mein Hausarzt hat mir erklärt, warum das so ist: Ich atme dann schneller, mein Körper verliert Wasser und Wärme. Das verändert etwas in der Schleimhaut meiner Bronchien und es kommt zu einer asthmatischen Reaktion. Je trockener und kälter die Luft, die ich einatme und je mehr ich mich verausgabe, desto schlimmer kann das Asthma werden.
Die lange Suche nach der richtigen Therapie
Mein Hausarzt verschrieb mir Medikamente, die ich allerdings nicht vertrug. Ich bekam Herzrasen, musste sie wieder absetzen. Was konnte mir helfen? Ich wollte doch wieder Sport machen! Ich fand schließlich einen guten Lungenfacharzt, der mir zwei unterschiedliche Medikamente verschrieb und ein Notfall-Spray. Er konnte mich beruhigen: Weder Joggen noch Radfahren müsse ich aufgeben. Ganz im Gegenteil: Er riet mir, regelmäßig meinen Ausdauersport zu machen.
Ausdauersportarten sind gut für Asthmatiker
Mein Arzt sagt: Ausdauersport kräftigt die Atemmuskulatur. Und: Asthmatiker, die wie ich sporteln, leiden seltener an Beschwerden und müssen weniger häufig wegen schwerer Asthma-Anfälle ins Krankenhaus. Aktive Asthmatiker benötigen mit der Zeit auch weniger Medikamente. Geeignet für Asthmatiker sind Sportarten wie Joggen, Schwimmen, Walken, Yoga, Tanzen, Radfahren.
Ich darf weiterhin joggen
Da ist mir wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Für mich ist es wie Therapie, durch den Wald zu laufen. Ich darf weiterhin joggen, sofern meine Entzündungswerte in den Bronchien nicht hochschießen. Deshalb ist es wichtig, dass ich darüber genau Bescheid weiß und mein Training entsprechend anpasse.
Bin wieder Herr der Lage
Hierfür habe ich einen kleinen Helfer gefunden: ein Gerät, mit dem ich den Entzündungsgrad meiner Atemwege, den sogenannten FeNO-Wert, zu Hause messen kann. So kann ich besser einschätzen, wie viel Sport ich mir zumuten darf. Dass ich mich selbst besser überwachen kann, macht mich wieder zum Herrn der Lage. Seitdem komme ich mit der Krankheit besser klar.
Wissen, was gut tut und was nicht
Beim Sport wärme ich mich gründlich auf und starte nie von null auf hundert. Sprints sind nichts für mich, ich laufe in einem Tempo durch. Wenn ich im Urlaub bin, meide ich Seilbahnen, denn große Höhenunterschiede schnell zu überwinden, macht mir Probleme. Auch Saunagänge und große Kälte sind nichts für mich, ich kriege da einfach nicht gut Luft.
Je mehr Sport, desto besser bin ich drauf. Mein Lungenvolumen liegt bei um die 96 Prozent. Und für einen Triathlon habe ich mich jetzt auch wieder angemeldet.“
*Die Namen wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen geändert. Alle Angaben dienen nur zu Informationszwecken und ersetzen nicht die Anweisungen eines Arztes.